Inkassoforderung erhalten Eine Inkassoforderung im Briefkasten zu finden, kann für viele Menschen beunruhigend sein. Doch es ist wichtig, ruhig zu bleiben und überlegt zu handeln, um unnötigen Ärger oder zusätzliche Kosten zu vermeiden. In diesem Beitrag erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie richtig auf eine Inkassoforderung reagieren und welche Fehler Sie unbedingt vermeiden sollten.


1. Den Inkassobrief genau prüfen

Zunächst sollten Sie die Forderung sorgfältig prüfen, um festzustellen, ob sie berechtigt ist. Achten Sie auf folgende Punkte:

  • Absender: Überprüfen Sie, ob das Inkassounternehmen seriös ist. Ein zugelassenes Unternehmen sollte im Rechtsdienstleistungsregister eingetragen sein.
  • Grund der Forderung: Jede Inkassoforderung muss den Ursprung der Schuld nennen, z. B. die Rechnung oder den Vertrag, auf den sie sich bezieht.
  • Höhe der Kosten: Prüfen Sie, ob die Inkassokosten angemessen und gesetzlich zulässig sind. Die Gebühren dürfen die Kosten eines Anwalts nicht übersteigen.

Tipp: Fordern Sie vom Inkassounternehmen eine detaillierte Aufschlüsselung der Forderung, falls diese nicht direkt im Schreiben enthalten ist.


2. Unberechtigte Forderungen widersprechen

Wenn die Forderung unklar oder unberechtigt erscheint, sollten Sie schriftlich Widerspruch einlegen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

  • Schriftliche Form wahren: Senden Sie Ihren Widerspruch per Einschreiben mit Rückschein, um den Nachweis der Zustellung zu sichern.
  • Begründung angeben: Erläutern Sie kurz und sachlich, warum Sie die Forderung nicht anerkennen, z. B. weil Sie die Rechnung bereits beglichen haben oder Ihnen der Gläubiger unbekannt ist.
  • Kopien beilegen: Fügen Sie Nachweise wie Quittungen, Kontoauszüge oder E-Mails bei, die Ihre Argumente stützen.

Wichtig: Zahlen Sie unberechtigte Forderungen nicht, auch nicht teilweise. Dies könnte als Anerkennung der Schuld gewertet werden.


3. Berechtigte Forderungen begleichen

Wenn die Forderung berechtigt ist, zahlen Sie den offenen Betrag möglichst schnell, um zusätzliche Kosten durch Verzugszinsen oder weitere Inkassomaßnahmen zu vermeiden. Beachten Sie dabei:

  • Direkt an den Gläubiger zahlen: Wenn möglich, begleichen Sie die Forderung direkt beim ursprünglichen Gläubiger, nicht beim Inkassounternehmen.
  • Zahlung dokumentieren: Bewahren Sie den Überweisungsbeleg oder die Quittung gut auf, um die Zahlung nachweisen zu können.

4. Verjährung prüfen

Viele Forderungen sind nach drei Jahren verjährt (in der Regel zum Jahresende). Wenn die Forderung älter ist, könnte sie möglicherweise verjährt sein. In diesem Fall:

  • Keinen Kontakt ohne Prüfung aufnehmen: Geben Sie keine Zahlungen oder Anerkenntnisse ab, bevor Sie die Verjährung geprüft haben.
  • Widerspruch einlegen: Teilen Sie dem Inkassounternehmen mit, dass die Forderung verjährt ist.

5. Zusätzliche Hilfe in Anspruch nehmen

Falls die Forderung unübersichtlich oder das Verhalten des Inkassounternehmens unseriös ist, holen Sie sich Unterstützung:

  • Verbraucherschutzzentrale: Diese prüft die Forderung und hilft Ihnen, rechtliche Schritte einzuleiten.
  • Rechtsanwalt: Bei komplizierten Fällen oder aggressivem Vorgehen des Inkassounternehmens kann ein Anwalt Ihre Rechte sichern.
  • Schuldnerberatung: Wenn mehrere Forderungen offen sind und Ihre finanzielle Situation angespannt ist, bietet eine Schuldnerberatung wertvolle Unterstützung.

6. Verhalten bei unseriösen Inkassounternehmen

Manchmal verhalten sich Inkassounternehmen unzulässig. Achten Sie auf Warnsignale wie:

  • Drohungen oder Einschüchterungsversuche, z. B. durch Hausbesuche oder rechtliche Konsequenzen.
  • Unangemessen hohe Inkassogebühren oder Zusatzkosten.
  • Mangelhafte oder unvollständige Angaben zur Forderung.

Melden Sie unseriöses Verhalten bei der zuständigen Aufsichtsbehörde, z. B. der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin).


7. Präventive Maßnahmen, um Inkassoforderungen zu vermeiden

  • Rechnungen pünktlich bezahlen: Halten Sie Zahlungsfristen ein, um Mahnungen und Inkassoverfahren zu vermeiden.
  • Kontakt mit dem Gläubiger: Wenn Sie eine Rechnung nicht sofort bezahlen können, suchen Sie frühzeitig das Gespräch, um eine Ratenzahlung oder Stundung zu vereinbaren.
  • Post regelmäßig prüfen: Verpassen Sie keine Zahlungsaufforderungen oder Mahnungen, indem Sie Ihre Post und E-Mails regelmäßig durchsehen.

Ruhe bewahren und überlegt handeln

Eine Inkassoforderung ist kein Grund zur Panik. Durch besonnenes und strukturiertes Vorgehen können Sie die Situation klären und unnötigen Ärger vermeiden. Prüfen Sie die Forderung gründlich, reagieren Sie schriftlich und holen Sie bei Bedarf rechtliche Unterstützung. So behalten Sie die Kontrolle und schützen Ihre Rechte.


Inkassoforderung erhalten

Haben Sie eine Inkassoforderung erhalten und wissen nicht, wie Sie reagieren sollen? Kontaktieren Sie mich – ich unterstütze Sie dabei, den Überblick zu behalten und Ihre Rechte zu wahren.

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